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ENNEPE-RUHR-KREIS
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Schwelm, 24. April 2002

"Waldbrand" am Zuckerberg - Kreis ruft Großschadenslage aus

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13.34 Uhr: Die Anspannung weicht aus den Gesichtern der Beteiligten, der Funk verstummt und das Faxgerät spuckt kein Papier mehr aus. Die Gefahr, die durch einen Waldbrand am Zuckerberg entstanden war, ist gebannt, die Übung beendet. Geprobt wurde allerdings nicht der Einsatz vor Ort, also beispielsweise die praktische Brandbekämpfung, sondern die ebenfalls wichtige Arbeit im Hintergrund.

Das Ausgangsszenario: Nach wochenlanger Trockenheit stehen in Ennepetal mehrere Hektar Wald in Flammen, Löschzüge und Einsatzkräfte aus Hattingen, Witten, Schwelm sowie Ennepetal - insgesamt rund 1.000 Helfer - sind im "Einsatz" und in Bereitschaft. Zusätzlich gelten eine Kindergartengruppe sowie mehrere Senioren als vermisst. Der Brand ist so immens, dass der Landrat die so genannte und vom Gesetzgeber definierte Großschadenslage feststellt. "In diesem Fall wird die Technische Einsatzleitung (TEL) durch die Leitungs- und Koordinierungsgruppe (LuK) unterstützt, geführt wird sie vom Landrat," erläutert Karsten Kohn, für Zivil- und Katastrophenschutz zuständiger Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Das Ausmaß einer derartigen, früher als "Katastrophe" bekannten Lage, geht weit über auf örtlicher Ebene bekämpfbare Schäden hinaus. Beispiele sind das ICE-Unglück von Eschede oder die Feuerwerkskatastrophe von Enschede.

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Während die 12 Mitglieder der TEL in einem mobilen Container dicht am "Einsatzort" in Ennepetal-Büttenberg arbeiten, ist die LuK mit ihren 12 Mitarbeitern im Schwelrmer Kreishaus stationiert. Beide übernehmen logistische und strategische Aufgaben, damit der Brand bekämpft und der Gesamteinsatz abgewickelt werden kann. Die TEL verteilt Helfer und Material vor Ort, sorgt für das rechtzeitige Ablösen der Einsatzkräfte und bestellt notwendigen Nachschub. Die LuK stellt sicher, dass die Anforderungen der TEL zügig erfüllt werden.

An diesem Vormittag benötigt die TEL unter anderem 5.000 Liter Diesel, 2.500 Liter Super und 200 Liter Zweitaktgemisch für die Feuerwehrkräfte in Oelkinghausen, alles soll an einen Versorgungsplatz im Einsatzgebiet geliefert werden. Ebenfalls gebraucht werden zusätzliche Löschfahrzeuge, mehr Wasser sowie Verpflegung. Per Fax und Funk gehen die Anforderungen ins Kreishaus. Dort bemühen sich die speziell geschulten Mitglieder der LuK sofort telefonisch um kurzfristige Lieferzusagen für Sprit und Verpflegung, weitere Fahrzeuge und Wasser. Die Rufnummern von Firmen, Behörden und Hilfsdiensten finden sie im für alle Großschadenslagen geltenden Alarmplan.

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Um die Lage im Blick zu behalten, erhält die LuK regelmäßig Berichte. Diese werden mit Hilfe von Symbolen auf einer Karte veranschaulicht. Rote Rechtecke zeigen, wo sich gerade welcher Löschzug befindet, weiß-blaue Zeichen stehen für Verletzte, blaue für Hilfsorganisationen wie THW oder DRK. Ein großer gelber Pfeil zeigt die Windrichtung. Nach gut fünf Stunden werden die Symbole letztmalig verschoben, Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm zieht Bilanz. "Unser Übungsziel, das Zusammenspiel von TEL und LuK zu trainieren, haben wir erreicht." Dennoch hofft er natürlich, dass allen Beteiligten eine Großschadenslage im Ennepe-Ruhr-Kreis auch in Zukunft erspart bleiben wird.

Herausgeber: Kreisverwaltung l Presseabteilung l 58332 Schwelm l Hauptstr. 92
Ruf: (02336) 93-2061/62; Fax: (02336) 93 12062, E-Mail: I.Niemann@en-kreis.de